01.-03.11.02, Bassano |
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Wie oft war ich dieses Jahr hier? Egal, noch nie hatte ich einen Tag ohne
Flug, und so soll das auch bleiben. Ist ja schließlich halloween Cup.
Nach der Anmeldung schmeissen wir unser Zeug zu Silvia in die Pension (jaja, ich weiss...
aber es war gut angelegt ;-) ) und ab auf´n Berg. Tolles Wetter, idealer Wind, nix wie
raus! Doch weil der 1.11. als der beste der Woche auserkoren ist, tummelt sich am Boden
und in der Luft alles Fliegzeug der Alpen. Kurz nach dem ich meinen Schirm noch mal den
Rübenacker hochtragen muss weil ein Pilot sich meinen Leinen todesmutig entgegengestellt
hat (%!)?"!), beobachte ich wie ein Drachen und ein Schirm sich halbseitig
touchieren: Der Drachen kippt sofort ab und geht an der Rettung in ein Waldstück runter,
wo der Drachen übel zugerichtet wird. Der Schirmpilot wartet mit fast zerfetztem
Leinensatz auf der rechten Seite noch einem Halbkreis bis er die Rettung wirft und auf
einer Wiese landet. Beiden Piloten ist gottseidank nichts passiert. Mein Flug? Schön!
Platz ist natürlich keiner, aber es kreist sich gut, die Sonne scheint. Klar, vor einem
Monat hing es höher und länger, aber hömma - wir haben November... Den zweiten Flug
wollen wir vom Monument machen, doch aufkommender Nebel läßt uns wieder zum Acker
zurückfahren. Machen wir halt noch einen kleinen Abendabgleiter ;-) Abends Abazzia, klar. Der
Samstag besteht aus Stadtbummel, Ausstellersmalltalk, Overallkauf und zwischen Nebelfetzen
und Regentropfen gehen sich auch zwei Abgleiter aus. Und
Sonntag? Im Bus mit Kollegen wie Christian Tamegger und Achim Joos kutschen wir vom Col
Serai auf einem merkwürdigen Weg zur Antenne. Da so ein briefing nicht ewig dauert, gehen
wir nacheinander zügig raus und schweben zum Landeplatz. Das war´s fliegerisch für den
Tag, wenn man den speed run der Profis ausnimmt. Was die Jungs aus ihren Kisten rausholen
ist schon mächtig beeindruckend. Weil mit der Anmeldung zum cup auch ein Los verbunden
ist, bleiben Dirk und ich bis zur Verlosung, und es lohnt sich! Ich, der bisher immer
Nieten gezogen hatte, fährt mit einer firebird- Kombi nach Hause :-)
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29.10.02, Brauneck |
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Boah, nach fast vier Wochen Mistwetter und dem Jahrhundertföhn scheint es
endlich mal wieder gut zu sein. Scheint, denn am Südstart ist die Lage
"vielschichtig". Der Höhenwind kommt aus West- Nordwest, der Bodenwind
eindeutig aus Süd. Ein paar Aufzieher bestätigen das. Ich schau mir die Lage kurz an, es
sieht sehr ruhig aus, ich entscheide mich zum Start. Alles passt, der Flug ist angenehm
und sehr leise, es tut verdammt gut mal wieder einen Meter Luft unterm Arsch zu haben!
Weich gelandet, schnell eingepackt und heim. Eh bon :-) |
04.10.02, Bassano |
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Naja. Wir wollten in aller Früh vor dem Nordwind und den Wolken flüchten
- und landen doch genau mittendrin. Und so springt, nach dem Abklappern aller
Startplätze, immerhin ein Abgleiter raus. Spirale rein, Spirale raus, landen, einpacken
und heim. Ach was, denk doch an gestern!!! |
03.10.02, Sella |
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Lang habe ich überlegt - soll ich? Die Diskussion um Fliegen in den
Dolos, der Massenauftrieb dort, Unsicherheit in Bezug auf mein Flugkönnen, ließen mich
abwägen. Meine Entscheidung fiel schließlich nach 2 Stunden bodenhandling in Neubiberg. Einheitstag:
Frühstück mit Blick auf die Seceda, leichte AC am Himmel und schwacher Nordwest. Kurz
später versammelt sich die Mafia am Sellapass um die Lage zu checken und die neuen
Funkgeräte auszuprobieren. Wie die Kinder... Nach ausgiebiger Diskussion stapfen wir
durch den Matsch zum Startplatz Lokomotive hoch. War der letztes Jahr auch schon so steil?
Die Lage bessert sich stetig, und so gehen die ersten raus und steigen in der Wand auf -
Aufbruch! Zumal sich über der Rodella einer mörderisch große Traube an Piloten
anschickt zu uns rüber zu fliegen... Also warm einpacken, Schirm auslegen, einhängen,
noch mal durchschnaufen und - weg! Noch den Absaufer vom letzten Jahr im Kopf drehe ich
sofort Richtung Fels und ziehe mit leichtem Steigen un halbem Schirmabstand an ihm vorbei.
Höhe ist Sicherheit, somit steigt meine Sicherheit von Kurve zu Kurve, bis ich auf halber
Höhe mal eine ganze Wand lang nur auf den Stein schaue, Mann, wat´n grandioser
Anblick... Am Funk höre ich meine Freunde sich nach mir erkundigen. Ich will winken,
"hier unten!" rufen, aber der Funk steckt unpraktisch in der Brusttasche und
jetzt danach fummeln... Den nächsten Pulsbeschleuniger erlebe ich beim Überhöhen der
Kante. Whow, das oberste Stockwerk ist sehr beeindruckend wie auch der Blick nach unten,
ich hab´s endgültig geschafft! Als ich die Sella gut überhöht habe und an die Basis
gerate fliege ich weiter zum nächsten Buckel. Auch ziemlich groß und schneebedeckt, habe
ich bei der kurzen Kesselquerung Zeit die anderen anzufunken. Ich stelle fest daß alle
(bis auf die die noch gewartet haben und im aufbauenden Lee abgesoffen sind) schon über
mir kreisen und der "Buckel" der Pordoi ist - naja, von unten sah´s irgendwie
anders aus;-) Eine Zeitlang drehen wir unsere Kreise, besonders die Bergstation der
Pordoibahn hat´s mir angetan. Ein riesiges Teil, am dem ich bestimmt dreimal aufdrehe -
gewaltig der Blick nach unten und auf die Zuschauer auf der Aussichtsplattform... Im
allgemeinen Aufbruch fliegen einige zurück zum Pass, des Rest gleitet völlig relaxed
Richtung Canazei. Zurücklehnen, knipsen... und über dem Landeplatz geil abspiralen und
Wing Overn... Klasse war´s, auch wenn ich mir noch etwas mehr Gelassenheit gewünscht
hätte. Teilweise war ich doch sehr aufgeregt und angespannt um´s vollkommen zu
genießen. Nun ja, wird nicht das letzte mal gewesen sein :-)))
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29.09.02, Bassano |
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Sonntag, letzter Tag, letzte Flüge. Ein kurzer zum Warmfliegen, ein
langer zum Abschluß.Stundenlang kreisen wir herum, drehen mal hier mal da auf. Fliegen
immer grad dahin wo jemand Thermik entdeckt, Jojofliegen, sozusagen... Aber es ist halt
nicht mehr Sommer, mit kalten Pfoten und Füßen gehe ich landen. Nicht ohne mich von
einem längst landen gegangen geglaubten Kumpel überraschen zu lassen. Der Sausack hat
über der Ebene noch mal aufgedreht... Also kehre ich noch mal zum Hang zurück um ein
paar Flugminuten rauszuholen. Ich weiß, ich sollte mich schämen ;-)) |
28.09.02, Bassano |
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Ha! Mein Gehirn funktioniert noch! Abends wieder ein Wing over- und
Spiralflug, und davor 2 sehr aufschlußreiche... In der Früh an der Antenne gestartet und
zu blöd den einen Bart zu finden saufe ich ruhig aber deftig nach unten und suche schon
mal ein Plätzchen. Kühe und Weinreben scheiden als Zaungäste aus, also auf eine Wiese.
Viel Platz, ich gleite aus, als ich kurz vor dem Aufsetzen neben einer Baumreihe eine
Leitung entdecke die quer vor mir hängt. Mist! Hart durchgebremst in den Stand. Leider
berührt mein Schirm dabei kurz die Leitung, es funkt kurz. Ich checke meinen Schirm, eine
A- Leine ist durch und ein Stück von 20 cm² "angesengt". Wie´s dazu kam? Die
Masten links meiner Flugroute waren recht weit weg, der rechte gemeinerweise hinter der
Baumreihe, die Leitungen selbst waren vor dem dunklen Hintergrund der Hügel unsichtbar.
Gut, verdaut und verinnerlicht. Und jetzt wieder rauf auf den Berg. Der folgende Flug
macht schon mehr Laune. Es geht zügig nach oben und ich mache mich auf den Weg zum
Monument. Natürlich ist es ruckelig, ziemlich kühl und auch mal leeig. Egal... Was mich
aber richtig fuchsig macht ist ein Kreuz! Knapp 50 Höhenmeter unterhalb des Monuments
angekommen krebse ich herum ohne einen Zentimeter Höhe zu gewinnen, ständig dieses
blöde Kreuz im Blick... Nach 20 Minuten gebe ich leicht genervt auf ;-) Der Weg zurück
ist dafür umso entspannender... Noch mal rauf über den Startplatz, Aussicht genießen
und abspiralen. Die Abbazia hamwa uns verdient ;-) |
27.09.02, Bassano |
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Hm, schon komisch... 3 Flüge und ich kann mich kaum erinnern... Schön
war´s, warm war´s und solalang. Der letzte wurde wieder zum Kaspern hergenommen so gut
es ging. Wenn nur dieses Gurtzeug nicht wäre! Zu breit, zu fummelig, und so überhaupt
nicht für Gewichtssteuerung geeignet. Das ruft nach einer Lösung... |
20.08.02, Brauneck |
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Was hab´ ich mir nicht
alles vorgenommen - gute Planung - gutes Wetter - gut gefrühstückt - und doch kam´s
ganz anders... Als ich am Südstart bin, schmeißen sich drei Piloten mit einem Hauch von
Rückenwind raus, ich warte lieber noch. Warte um zu sehen, daß die anderen mühsam
aufdrehen und langsam im "meine" Richtung abfliegen... Inzwischen hat der Wind
vollständig gedreht und wir Verbliebenen wechseln den Startplatz. In der Luft stelle ich
nur noch fest, daß die Thermik futsch ist, verblasen, eingeschlafen, ausgewandert, weiß
der Kuckuck. Lette Rettung ist ein kleiner 150m- Buckel an der Südseite des Landeplatzes.
Er steht perfekt im Talwind und ich kann auf wenigen Metern perfekt soaren - und die
anderen 5 Piloten auch... Man muss genau schauen wo die anderen sind, was auch meistens
klappt. Eine Dreiviertelstunde kaspern wir dort rum bis ich landen gehe - die Arbeit ruft. |
18.08.02 |
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Letzter Tag -
schlechtestes Wetter. Alle warten auf Besserung. Der Nebel hängt knapp oberhalb des
Gipfels, das bedeutet nach dem Start aufdrehen - nix sehen - rausfliegen - zurückfliegen
- aufdrehen - nix sehen usw.... Was das ganze Suppenjojo besonders herausfordernd macht
ist der Umstand dass natürlich alle die die vorher gewartet haben jetzt ebenso in der
Suppe pendeln... Irgendwann wird´s mir zu unangenehm, ich drehe ab und gehe landen. Neben
dem Zelt. Schon clever hier, in Greifenburg :-) |
17.08.02 |
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Nach dem gestrigen Tag kann
ich´s ganz entspannt angehen. Bei dem zugezogenen Himmel wird eh nicht viel gehen.
Immerhin, der Wind steht 1a an und ich gehe raus. Es raschelt kurz - ein Blick nach oben-
Verhänger! Nicht groß, etwa 4 Zellen, aber der Schirm zieht doch nach rechts. Mein Puls
beschleunigt , ich versuche die Flügelseite über die Bremse zu öffnen während ich mit
der anderen Bremse Kurs halte. Durch das höhere Sinken komme ich tiefer über das
Liftseil als sonst, ist aber ungefährlich. Jedoch bei der Hangkante überlege ich
notfalls am Hang einzulanden. Das paßt aber auch, und kurz danach greife ich mir den
Stabilo - plopp - und auf ist der Verhänger. Ganz klar, das hätte ich kühlen Kopfes
gleich machen müssen... Der Flug dann von der unterbrochenen Art. Es geht, aber die Basis
ist sehr tief, es "riecht" auch feucht. Strecke ist heute überhaupt keine drin,
zumal es nach ca. 25 min. etliche Male gegen Brille und Kombi tropft. Rein in den Speed
und landen gehen! Dass eine gute Zeit später immer noch Piloten von den Schleiern
fliegen, ist wohl normal... |
16.08.02 |
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16.08. Diesmal wollte ich es
besser machen. Gleich nach dem Start erwische ich schöne Thermik, soare mich in Position
und überhöhe den Startplatz. Über den Gipfel bekomme ich die erste Wolke zu kurbeln und
fliege auf 2800m ab. Die nächsten Gratsprünge gehen recht zügig voran, ich orientiere
mich mehr an den Wolken und kann zwischendurch immer wieder mal Fotos machen. In der Ferne
taucht eine Hochspannungsleitung quer über den Hang, sollte das der berüchtigte
Gleitschirmgrill sein? Auf jeden Fall entscheide ich mich für diese Stelle als
Wendepunkt. Das GPS und mein Gedächtnis geben mir Rückenwind vor, um so verdutzter
schaue ich aus meiner Fliegerunterwäsche als ich im Anflug heftiges Saufen bekomme...
Meter um Meter gehen verloren. Dann kurze Ruhe - und ein kapitaler Frontstall gefolgt von
einem nicht minder eindrucksvollen Seitenklapper. Räspäckt! Meine letzte Chance, will
ich denn noch was reissen, besteht darin den Buckel zu umfliegen um dahinter wieder
aufzudrehen. Und tatsächlich: Mit sehr wenig Höhe finde ich Anschluß, 8ere mich
rodeomäßig nach oben und kann mit letztendlich genügend Höhe Richtung Greifenburg
losschaukeln. Geil! Wieder ein Stück weg vom Zufallsgurken. Zurück auf Höhe des Starts
denke ich kurz über ein Weiterfliegen Richtung Weissensee nach, als mich plötzlich
Regentropfen treffen - nichts wie landen gehen. Eine gute Entscheidung, der sich nicht
alle Piloten anschlossen, denn was Markus und ich am Landeplatz dann beobachten dürfen,
läßt mich schon am Verstand zweifeln. Wie viele Anzeichen braucht man noch um ein
Gewitter festzustellen??? Da mein GPS beim auswerten sponn, konnte ich den Flug nur grob
schätzen. 20km? 25? 34 waren´s dann, und ein flaches Dreieck obendrein. Wow!
Phantastisch! Ich liebe dieses Streckenfliegen. |
03.08.02
Wallberg |
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Wetterprognosen!
Wenn ich sie bezahlen müßte, hätte ich diverse Anbieter verklagt. Am Brauneck bei 30er
Wind wieder abgereist, am Ü- Hang bei Fast-null-wind geschwitzt... Föhn sollte kommen
und dann sowas, hmhm! Wallberg geht dann aber doch. Mit reichlich Seitenwind raus und
schnell über den Gipfel gesoart. Da kann ich endlich eindrehen und gut Höhe machen, die
zu halten ist nicht so leicht, denn es geht nicht überall (und dass tägliche Lee ist ja
auch noch da). Kurzer Höhencheck, und ab Richtung Bodenschneid. Leider fehlen mir drüben
geschätzte 30m, aber wer´s nicht probiert, der wird´s nie erfahren, oder? Zurück am
Berg steige ich wieder am Hang ein und arbeite mich mit Hilfe der natürlich
Thermikanzeiger zurück zum Gipfel, nicht ohne einmal fasziniert 15 Dohlen beim aufsoaren
zu beobachten, tolles Schauspiel! Mittelweile fällt es mir immer schwerer die Wetterlage
einzuschätzen. Der Wind kommt scheinbar aus zwei Richtungen und die Wolken gefallen mir
auch nicht so recht. Deshalb fliege ich gerade ins Tal raus - und steige. Wenig zwar aber
stetig eine prima Gelegenheit kreativ Höhe abzubauen ;-) Zuerst eine Spirale mit mir
genehmen (und kontrollierten) 10 m/s und dann Wingovers bis es mir reicht. |
02.08.02
Wallberg |
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Och, ein netter
Abgleiter. Mehr war um halb sieben abends nicht drin. Wenigstens kenne ich jetzt den neuen
Weststart :-) P.S.: Meidet das Tegernseer Brauhaus. Bevor ich noch mal diese Bedienung
genieße saufe ich lieber 30km außerhalb der Zivilisation ab... |
30.07.02
Vogelsang |
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Letztes Jahr habe
ich respektvoll Hangabstand gehalten, im Juni durfte ich mit Robi hier einlanden und einen
Super-soaring-Flug genießen. Jetzt sollte mehr drin sein. Also bei Ostwind raus im Kessel
gestartet und gleich was gesucht. Aber dafür bin ich wohl nicht mutig genug, ich kreise
gleich weg über den Grat Richtung Bayrischzell und saufe erst einmal durch´s Lee,
diesmal aber absichtlich... Nach kurzem Talsprung bin ich am Seeberg und steige tief an
der Ostflanke ein. Soaren kann so geil sein, so elegant! In einer guten viertel Stunde
steige ich Meter um Meter, immer knapp über den Tannen. Jede flache Kurve wird
ausgekostet, mit wenig Speed, leichtem Steigen, Sonnenschein und einem unglaublichen Blick
auf´s Sudelfeld. Inzwischen sind wir zu dritt und kreisen um den fußgängervollen
Gipfel. Mein tägliches Lee, diesmal kostet´s mich knapp 400m, nehme ich ebenso hin wie
die Tatsache daß ich gleich landen gehen muß - die Arbeit ruft. Was soll´s. Wieder der
Luft ´ne Stunde abgekaut! |
28.07.02
Hollersbach |
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Diesmal geht´s
gleich vorm Start thermisch knackig nach oben, und bald kleben wir richtig gut
am Himmel. Im Kopf tickt natürlich wieder der Gedanke diesen Hang einfach hinter mir zu
lassen. Mein Auto oben am Berg, meine Freunde... Aber wollte Markus eh nicht mehr
Fliegen... Vom vielen Denken bekomme ich Kopfweh. Nicht zu vergessen: mein Lee, es besucht
mich auch diesmal. Schließlich gehe ich doch stiften, wohlwissend daß ich nicht mehr
nach Zell komme. Ich lasse den Schirm einfach laufen und freue mich am Ausblick. Kurz vor
Mittersill ist das Vergnügen auch vorbei, ich packe in bekannt gewohnter Weise mein
Ränzchen und warte gemütlich auf meine Freunde und die Karre. |
28.07.02
Schmittenhöhe |
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Aber schneller als
gedacht komme ich wieder hoch und lege am menschenleeren Startplatz aus. Am Himmel sind
auch keine Schirme mehr. Leise Zweifel? Quickstart und ab ins Getümmel. Und sieh da:
Gleich ein Bart, der mich reichlich 500m raufschleudert. Jippie! Rein ins Speed und ab,
den Wolken entgegen. Und plötzlich klappt alles. Ich halt mich immer luvseitig unter der
Wolke, drehe dort maximal auf wo ich´s vorher vermutet habe und gleite in den
Zwischenphasen leicht beschleunigt ab. Die Stromleitung von letzter Woche? Kurble ich mit
Vergnügen eng und knackig aus ;-)) Whoooaaah!!! Kein Gedanke ans absaufen, nur pure
Freude! Leichter Rückenwind hinter mir, die Wolkenstraße über mir, der Grat unter
mir... Doch irgendwann werden die großen Thermikquellen weniger, der Wind ein bißchen
stärker, so hüpfe ich nur noch von Hügel zu Hügel, gespannt wie weit´s noch geht. Und
als ich umme Ecke Hollersbach sehe, lehne ich ich lässig zurück, trinke einen Schluck
und setze nach 65 Minuten am Ortseingang sanft auf. Was war das geil! Und 25km für den
olc ;-) |
28.07.02
Schmittenhöhe |
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Oh Mann, eine
Woche nicht geflogen... Also auf auf. Zu dritt gehen wir kurz nacheinander nach Süden
raus, und wie vor einer Woche schlägt das Schicksal zu. In eine schwächere Phase hinein
versammle ich alle Klassiker des Fliegens: Zu viel Hangabstand, zu spätes Eindrehen,
halbherziges Thermiksuchen, keine Beobachtung der anderen... Immerhin, eine halbe Stunde
ackern springt noch raus, bevor ich neben der Straße einpacke. Ich fühle mich wie der
letzte Vollidiot. Und die Vorstellung, die anderen seien schon hinter Mittersill steigert
meine Freude ins Unermessliche... |
21.07.02
Schmittenhöhe |
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Hätte ich gestern
Abend mein Schnitzel nur aufgegessen. Denn während sich die 15min nach dem "Früh-
Grüppchen" gestarteten Piloten mühelos nach oben katapultieren lassen kann, saufen
wir schmählich nach unten. Ein Euro pro Flugminute, Scheissjob... |
20.07.02
Hollersbach |
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Ein uriges Gebiet.
Kaum 400m über Grund, kann man doch stundenlang soaren und aufdrehen dank des über den
Paß Thurn streichenden bayerischen Windes. Der Anfang ist hart und zäh, nur Meter über
den Bäumen arbeite ich mich hoch, was mir überhaupt nicht gut gefällt. Weiter oben sind
dann wieder ganze Kreise möglich und so steigen wir alle gemeinsam in die Höhe. Schön
ist das... Und dann schlägt es wieder zu Mein Lee. Während die anderen noch mal ein
Stück aufdrehen, schmeiße ich viele wertvolle Höhe weg weil ich die Reichweite eines
Lee´s unterschätze. Daran ändert auch ein Bergwechsel nix, denn der Abstand zu den
anderen bleibt wie festgenagelt. Mist. Was tut der km- Jäger da? Abhauen so weit es geht.
Sanft geht´s im Talwind dahin, nur widerwillig drehe ich in schon niedriger Höhe zur
Straße ab. Zu spät, alldieweil ich zwischen Moor, Fluß und Starkstromleitung einlande.
Tja, kleine Sünden bestraft der Herrgott sofort, die großen mit ein wenig Fußarbeit.
Verkratzt stehe ich 20min später an der Straße und lasse mir mit dem Daumen in der Luft
meinen ersten Pinzgautag ins Hirn sickern:-) |
20.07.02
Schmittenhöhe |
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Nun denn. Den
ersten Schock habe ich hinter mir, das Tonband in der Schmittenbahn... Wir warten
zunächst eisern am Südstart um dann mit Sack und Pack nach oben zu stiefeln, der
Nordwind ist einfach zu stark. Nach dem Start drehe ich gleich Richtung
"Spaziergang" ab, und - wie oft - verschenke ich erst mal Höhe beim Suchen.
Aber bald habe ich genügend Höhe und gehe auf Strecke (klingt gut...). Ungemütlich
isses, denn im Lee des Windes werde ich immer wieder kräftig durchgeschüttelt. ich nehme
einfach nicht jeden Meter mit und das rächt sich halt auf Höhe des Grats verstärkt.
Doch irgendwann habe ich die ersten Ausläufer hinter mir und stehe vor einer kniffligen
Situation: Quer zur Flugrichtung spannt sich eine mächtige Starkstromleitung den Berg
hinauf. Im ersten Anlauf bin meilenweit zu tief und so muss ich umdrehen und zum Auftanken
an den letzten Fundort, wo ich auch gleich Höhe bekomme. Deutlich höher als vorher
schaukle ich nun die Leitung etwa ich Grathöhe an, doch mein Saufen sagt mir: So nicht.
Und das Vario untermalt denFehlversuch mit sattem Möööööp... Also noch mal zurück,
wenn ich nicht landen gehen will, und siehe da: Lektion gelernt, mit genug Höhe kann ich
die Leitung überfliegen. Den Start schon weit hinter mir, kann's weiter gehen. Noch einen
Kilometer und noch einen... und wieder holt mich das Lee ein. Nur fehlen mir jetzt die
sicheren Thermikstellen, ich ändere die Richtung und gleite raus ins Tal um mich mit dem
Nordwest heimschieben zu lassen. Mit GPS ist das schön zu erkennen, ein weiterer Grund
warum ich es so mag. Doch je weiter ich nach Osten komme desto langsamer werde ich, was
ich auch am Display ablesen kann. Das Landen naht... Zwar ist das Pinzgauer Tal breit,
aber der rechte Fleck will trotzdem gefunden sein, zwischen Strassen, Leitungen und
Flüssen. Aber ois easy, aufsetzen, freuen, einpacken und nach Hollersbach trampen ist
schnell gemacht. Das war mit Sicherheit mein längster Flug bisher. Die Droge
Streckenfliegen hat mich voll gepackt! |
07.07.02
Neunerköpfle |
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Wahnsinn. Seit
meinem Urlaub schüttet es über den Alpen ununterbrochen. Kein Flug seitdem! Aber heute
naht Hoffnung, ein Zwischenhoch schiebt sich sich vom Westen rein. Wir fahren der Sonne
entgegen, ins Tannheimer Tal. Schon am Start drehe ich auf: Neben dem Vario hefte ich zum
ersten mal mein neues GPS am Cockpit fest. Cool... Lockerer Start, und ab ins
Getümmel. Immer wieder kontrolliere ich Flugrichtung und Geschwindigkeit, manchmal fliege
ich nur mit 8 km/h... über Grund, also kein Grund zur Panik;-) Ein Problem ist die
Feuchtigkeit die herumhängt. Denn kaum bin ich ein bißchen höher komme ich in die
Wolken. Und gehe ein wenig runter, und hoch, und runter und wieder hoch... Bis ich
nach ca. 45. Min. Flugzeit einen taktischen Fehler mache und etliche Höhenmeter liegen
lasse. Ein paar zuviel, denn jetzt kreise ich mit allen anderen in niedriger Höhe herum.
Makte niks Spas. Also Bremsen los und runter. Gute Nachricht: Das Aufzeichnen mit GPS hat
geklappt, das Hochladen auf den olc- Server auch ;-)) Das bedeutet gleichzeitig den
letzten Platz... Kein Wunder bei 8 Punkten. Aber ich kann´s kaum erwarten endlich
wieder oben zu sein und wegzufliegen :-))) |